Selbstbräuner liegen im Trend. Braun werden ohne die gefährlichen UV-Strahlen und natürlich frisch aussehen. Das ist derzeit das Ziel vieler Frauen und auch meines: Ein Teint wie von der Sonne geküsst. Vor einigen Jahren noch überzeugte Solarium-Verfechterin und Dauersonnenbaderin für eine langanhaltende, gleichmäßige Bräune – am besten noch mit Bräunungsöl für den ultimativen Sunboost –, musste die Überzeugung der Besorgnis um ein erhöhtes Hautkrebsrisiko weichen. In den Mitzwanzigern führt dann auch noch die Panik in Anbetracht der ersten kleinen Hautfalten, die einen in der bedrohlichen 10-Fach-Vergrößerung des Kosmetikspiegels Einblick in die Zukunft verschaffen, zu erneutem Zurückschrecken.
Auf der Suche nach Alternativen war die Drogerie die erste Anlaufstelle. Selbstbräuner ohne Streifen. Nach unzähligen Fehlversuchen, die mir bei meinen Freundinnen den liebevollen Kosenamen „Annoying Orange“ eingebracht haben, bin ich endlich am Ziel angekommen – und sehe nicht mehr aus wie ein Zebra-Bräunungsunfall. Der große Bräunungsspray-Test hat gezeigt, welche Produkte ein gleichmäßiges, natürliches Ergebnis liefern und von welchen Produkten man lieber die Finger lassen sollte.
Um gleichgesinnte Sonnenanbeterinnen und Bräunungsfetischistinnen vor den gefürchteten Selbstbräuner-Fails zu bewahren, teile ich meine Erfahrungen und habe ein paar Empfehlungen für die perfekten Selbstbräuner ohne Streifen.
Wie funktioniert Selbstbräuner: als Tücher, Cremes, Mousse und Spray
Noch vor einigen Jahren war die Auswahl an Selbstbräunern in der Drogerie übersichtlich. Mittlerweile hat sich einiges getan. Self-Tanning liegt im Trend. Selbstbräuner erobern den Markt und gehören mittlerweile für viele Frauen zum Beauty-Einmaleins. Die Auswahl in den klassischen Drogiemärkten reicht von Selbstbräunungstüchern über Tanning Mousse bis hin zum Selbstbräunerspray. Bei dieser Auswahl den besten Selbstbräuner zu finden, fällt alles andere als leicht. Doch wie funktionieren Selbstbräuner eigentlich genau?
Selbstbräuner färbt die Haut durch den Bräungsstoff Dihydroxyaceton (DHA). Beim Auftragen der Produkte verbinden sich die Zuckermoleküle mit den Aminosäuren der obersten Hautschicht, wodurch ein Farbstoff entsteht, der die Haut braun färbt. Dadurch unterscheidet sich Selbstbräuner grundlegend von der UV-Strahlung der Sonne. Indem das DHA mit der Haut reagiert, bilden die Zellen dunkle Pigmente. Da es zu einer chemischen Reaktion mit der Haut kommt, fragen sich viele, ob Selbstbräuner krebserregend und gesundheitlich bedenklich ist. Hier kann Entwarnung gegeben werden.
Da DHA ein körpereigener Stoff ist, ist er hautverträglich und unbedenklich. Bedenklich ist lediglich, dass der Inhaltsstoff DHA dazu neigt, sich bei Hitze und Wärme zu zersetzen. Dabei kann der krebserregende Stoff Formaldehyd in geringen Mengen abgespalten werden, was jedoch keinen Grund zu Panik gibt. Das kannst du nämlich einfach verhindern, indem du den Selbstbräuner dunkel und kühl lagerst. Außerdem solltest du ihn nicht mehr nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verwenden.
Von Bräunungstüchern über Bräunungscremes und -mousse bis hin zu Bräunungssprays. Alle Selbstbräuner enthalten den Wirkstoff DHA in unterschiedlicher Konzentration für ein unterschiedlich starkes Bräunungsergebnis. Für hellere Hauttypen empfehlen sich daher eher leichte Produkte mit etwa 2 % DHA, wohingegen dunklere Hauttypen auf Produkte mit 5 % zurückgreifen können.
Selbstbräuner auftragen – ohne Peeling und Gründlichkeit geht nichts
Für welchen Selbstbräuner ihr euch auch entscheidet – um ein gleichmäßiges und schönes Bräunungsergebnis zu erzielen, ist ein Peeling essenziell. Das Peeling bereitet die Haut ideal auf die Bräunung vor, indem es abgestorbene und raue Hautschüppchen entfernt. Diese sind nämlich eine der Hauptursachen für fleckige und unregelmäßige Ergebnisse.
Meine Peeling-Empfehlung: Ich verwende für das richtige Wellness-Feeling immer ein Körperpeeling von Rituals, das auch im Öko-Test das Gesamturteil „Sehr gut“ erhielt. Die Peelings überzeugen mit ihren betörend-intensiven Düften und die Haut fühlt sich danach seidig-weich an. Als günstige Alternative kann ich das Zuckerpeeling von ORINIQ Zucker-& Öl-Peeling Thailand Feeling empfehlen. Das gibt es für 3,95 € bei dm. Hier kommt unter der Dusche in jedem Fall Urlaubsfeeling auf.
Um eine gleichmäßige Bräune zu erreichen, sollte die Haut so glatt wie möglich sein. Daher sollte man den Körper vor der Anwendung gründlich enthaaren. Auch ein trockenes Hautbild ist ein Killer für eine gleichmäßige Bräune. Ihr solltet also sichergehen, dass die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt ist. Hornhaut und Hornschichten führen ebenso zu fleckigen Ergebnissen. Deshalb achte ich immer besonders darauf, empfindliche Stellen wie Ellbogen, Knie und Fersen vor der Selbstbräuner-Anwendung mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Vor allem an diesen Stellen hilft das Peeling, die Haut zu reinigen und raue Hautschüppchen zu entfernen.
Empfindliche Hauttypen sollten außerdem darauf achten, welche Produkte sie verwenden. Von Freundinnen mit Hautproblemen weiß ich, dass nicht alle Produkte infrage kommen. Hier sind Selbstbräuner ohne Alkohol und Duftstoffe – es gibt auch nur leicht parfümierte Alternativen ohne allergene Duftstoffe – eine gute Alternative. Insbesondere Allergiker sollten immer auf die Inhaltsstoffe achten und diese genau prüfen.
Selbstbräuner: Einwirkzeit und Dosierung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einwirkzeit. Diese solltet ihr immer genauestens einhalten, um keine fiesen Flecken auf der Kleidung zu riskieren. In der Regel dauert es ungefähr 10 bis 20 Minuten. In dieser Zeit sollte man vor allem das frisch bezogene Bett und weiße Kleidung meiden. Durch ein früheres Anziehen riskiert ihr außerdem ein unebenmäßiges Ergebnis. Also, erst einmal schön nackt bleiben, bis der Selbstbräuner in die Haut eingezogen ist. Damit sich die Bräune gut entwickeln kann, solltet ihr nach dem Auftragen am besten in den nächsten 4 bis 8 Stunden nicht duschen oder schwimmen. Deshalb verwende ich meinen Selbstbräuner immer abends, damit er über Nacht einwirken kann.
Bei der Dosierung von Selbstbräunern ist es empfehlenswert, langsam mit kleinen Dosierungen anzufangen, um ein Gefühl für die Wirksamkeit zu bekommen. Die meisten Selbstbräuner entwickeln ihre Wirkung mit der Zeit, in der Regel nach etwa 4 Stunden. Bei neuen Produkten habe ich den Selbstbräuner in der ersten Woche 3 Mal in kleinen Mengen aufgetragen. Das hat bei mir das beste Ergebnis erzielt. Sobald die gewünschte Bräune erreicht ist, reicht es in der Regel, den Selbstbräuner ein Mal pro Woche zu verwenden, um die Bräune beizubehalten.
Selbstbräuner entfernen: Wie bekommt man Selbstbräuner weg?
Selbstbräuner-Fails kenne ich zu Genüge. Von Streifen über Flecken bis hin zu grell-orangenem Karotten-Teint, der bei meinen Mädels für ordentliche Lacher gesorgt hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das altbewährte Hausmittel Zitronensaft am besten hilft. Den ausgepressten Zitronensaft leicht mit einem Schwamm einmassieren. Zwar verschwinden markante Flecken und Streifen nicht ganz, jedoch sieht der Fail danach nicht ganz so schlimm aus.
Selbstbräuner Erfahrungen: Bester Selbstbräuner ohne Streifen
Erfahrungen sind immer subjektiv. Daher erhebe ich auch keinen Anspruch auf die Allgemeingültigkeit meiner Empfehlungen. Jeder Jeck ist anders. Jedoch hat sich auch im Austausch mit meinen Freundinnen herauskristallisiert, dass Bräunungssprays im Vergleich zu anderen Auftragungsmethoden wie Selbstbräunungstücher, Cremes oder Mousse das beste Ergebnis erzielen. Das heißt: Mit Selbstbräunungssprays ist es am einfachsten, eine gleichmäßige Bräune zu erzielen.
Bräunungslotion – fällt durch, auch bei Stiftung Warentest
Diejenigen, die bereits nach einer Anwendung eine merklich braunere und von der Sonne geküsste Hautfarbe erzielen möchten, sollten nicht auf Bräunungslotionen zurückgreifen. Das Ergebnis ist in der Regel ungenügend. Bodylotion und Selbstbräuner sind einfach nicht füreinander geschaffen. Auch der Stiftung-Warentest zeigt, dass der vermarktete Hautpflegeeffekt bei fast allen Produkten nicht über ein „befriedigend“ hinauskam. Auch der Bräunungseffekt war bei den Testern nicht immer gleichmäßig.
Selbstbräungstücher – Wenn es mal schnell gehen muss
Das Hauptproblem bei der Anwendung von Selbstbräunungstüchern ist vor allem das schnelle Austrocknen der Tücher. Zwar sind auf allen Produkten als Anwendungsbereich Gesicht und Körper angegeben, jedoch reicht keines der Produkte für die Anwendung am ganzen Körper. Da braucht es schon einige Tücher mehr. Durch das schnelle Austrocknen der Selbstbräunungstücher kann außerdem kein gleichmäßiges Bräunungsergebnis erzielt werden. Das schnelle Austrocknen der in Selbstbräuner-Lotion getränkten Tücher hat außerdem zur Folge, dass man sich bei der Anwendung beeilt. Dadurch werden schnell Stellen ausgelassen. Das geht eindeutig besser.
Fazit zu Selbstbräunungstüchern: Wenn es mal schnell gehen muss, erfüllen Selbstbräunungstücher bei punktueller, richtiger – sprich gründlicher – Anwendung ihren Zweck. Für die Express-Anwendung empfehle ich das Selbstbräunungs-Tuch Natural Bronzer von Garnier Ambre Solaire oder die Selbstbräunungstücher von Comodynes im 8er Pack. Diese bekommt man bei Douglas oder anderen (Online-)Shops für Beauty-Produkte. Diese sind mit 1,75 € pro Tuch ein wenig teurer als das Garnierprodukt mit 0,95 €, allerdings auch ergiebiger.
Selbstbräunungs-Mousse
Bei der Anwendung von Selbstbräuner Mousse scheiden sich die Geister. Während die einen darauf schwören, löst die Anwendung bei anderen blankes Entsetzen aus. Das liegt vor allem daran, dass Selbstbräuner in Form von Mousse bei der Anwendung zu fleckigen und ungleichmäßigen Ergebnissen neigt.
Daher ist unbedingt ein Selbstbräuner-Handschuh zu empfehlen, damit die Hände sich nicht fleckig dunkel verfärben. Um ein intensiveres und langanhaltenderes Bräunungsergebnis zu erzielen, habe ich letztens das Selbstbräuner-Mousse von b.tan forever + ever ausprobiert. Das Produkt wurde in großer Aufmachung bei dm beworben und die Aufschrift „ultra long lasting“ hat mich – trotz meiner schlechten Erfahrungen mit Mousse – dazu verleitet, Selbstbräunungs-Mousse noch eine Chance zu geben. Zwei Wochen lang soll die Bräune anhalten. Das musste ich ausprobieren. Das Produkt gibt es nur in der einen Ausführung und laut Herstellerangaben eignet es sich für jeden Hauttypen. Als mittlerer Hauttyp bin ich demnach davon ausgegangen, dass das Produkt hält, was es verspricht. Fehlanzeige! Das Mousse ist so dunkel, dass ich bereits Angst bekommen habe, als ich es auf den Bräunungshandschuh dosiert habe. Aus Angst vor dem fast schwarzen Mousse habe ich Gesicht und Dekolleté ausgespart und das Mousse auf dem restlichen Körper angewandt.
Fazit: Helle Hauttypen sollten in jedem Fall die Finger von dem Selbstbräunungs-Mousse von b.tan forever + ever lassen. Auch für mittlere Hauttypen ist das Mousse extrem dunkel und neigt dazu, Flecken zu bilden. Ein Selbstbräunungs-Handschuh zum Auftragen ist in jedem Fall ein Muss. Am Ende ist und bleibt Bräunungsspray mein Testsieger.
Mein Testsieger: Das ultimative Selbstbräunungsspray
Von Selbstbräunungstüchern über Self Tanning Mousse bis hin zu Selbtbräunungssprays bin ich nach all den Jahren zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Anwendungsmethode auf der Haut so gut funktioniert wie das Selbstbräunungsspray. In Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis hat mich Garnier mit seinem Ambre Solaire Natural Bronzer überzeugt.
Das Selbstbräunungsspray von Garnier zieht sofort in die Haut ein. Das Spray ist leicht aufzutragen und verleiht eine natürliche strahlende Sommerbräune, die nicht zu dunkel ist und auch nicht ins Orangene geht. Keine andere Methode erreicht ein so gleichmäßiges Ergebnis wie das Bräunungsspray. Auch wenn der Geruch gewöhnungsbedürftig ist, überzeugt das Produkt in allen anderen Punkten auf ganzer Linie. Die Wahl des Aprikosenduftes in Kombination mit dem typischen Geruch von Selbstbräuner war meiner Meinung nach nicht die beste Wahl. Deshalb benutze ich das Spray immer abends und gehe am nächsten Morgen frisch Duschen, damit der doch relativ penetrante Duft nicht meinen Alltag dominiert.
Alternativ: Das Selbstbräuner-Spray von L’Oréal Paris könnt ihr hier bei Amazon kaufen.*
Selbstbräuner fürs Gesicht: Mein persönlicher Testsieger
Nachdem ich auf der Suche nach einem Produkt, das dem Gesicht eine natürliche Bräune verleiht, die verschiedensten Selbstbräuner getestet habe, habe ich nun endlich ein Produkt gefunden, das auf ganzer Linie überzeugt: das Selbstbräunerkonzentrat der dm Marke sun dance. Sowohl der Geruch, die Bräune als auch die Haltbarkeit haben überzeugt. Auch meine Freundinnen sind begeistert von dem Ergebnis. Das Tonic kann ganz einfach mithilfe der Pipette dosiert werden. Ich gebe zunächst meine gewohnte Tagespflege (Vichy Slow Age fluid) auf die Hand und träufle je nach gewünschtem Bräunungsergebnis 1-3 Tropfen des Konzentrats darauf.
Der Selbstbräuner verbindet sich problemlos mit der Tagespflege und lässt sich angenehm einmassieren. Hierbei achte ich darauf, dass Hals und Dekolleté auch gleichmäßig eingecremt sind. Das Ergebnis ist phänomenal: Die Bräune ist natürlich und gleichmäßig – wie von der Sonne geküsst. Nach etwa 2 bis 3 Stunden sieht man bereits die ersten Ergebnisse. Wenn ich den Selbstbräuner morgens anwende, warte ich immer etwa 15 Minuten bis ich mein Tages-Make-up auftrage. So hat die Tagespflege mitsamt dem Selbstbräuner genügend Zeit, um in die Haut einzuziehen. Auch abends kann man das Selbstbräuner-Tonic wunderbar mit der Nachtcreme auftragen und über Nacht einwirken lassen.